Das Unterrichtsfach Französisch
Französisch kann an der Hans-Ehrenberg-Schule ab Klasse 7(G9) oder Klasse 9 (G9) als neu einsetzende Fremdsprache erlernt werden.
Eine besondere Aufgabe kommt der Fachschaft Französisch bei der Beratung der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern zur Wahl der zweiten Fremdsprache in Klasse 6 bzw. zur Differenzierung ab Klasse 9 zu. Es finden klasseninterne Informationsabende für die Eltern statt, bei denen die einzelnen Fächer vorgestellt werden und das Für und Wider der Entscheidung erörtert wird. Darüber hinaus erhalten die Schülerinnen und Schüler in Klasse 6 „Schnupperstunden“ in Latein und Französisch sowie die Möglichkeit einer individuellen Beratung. Zudem können sprachlich besonders begabte Schülerinnen und Schüler nach dem „Drehtürmodell“ Französisch und Latein gleichzeitig lernen. (vgl. Schulprogramm bzw. Homepage „Individuelle Förderung“)
Die Fremdsprachenkoordinatorin bemüht sich im zweijährigen Rhythmus um die Zuteilung eines Fremdsprachenassistenten für eine der modernen Fremdsprachen.
In den letzten Jahren hat sich das Wahlverhalten der Schülerinnen und Schüler relativ konstant gezeigt, so dass in der Regel in Klasse 6 drei Französischkurse mit ca. 25 Schülerinnen und Schülern eingerichtet werden konnten. Regelmäßig kommen ein Grundkurs sowie evtl. sogar ein Leistungskurs zustande.
Individuelle Förderung und Projekte im Fach Französisch
Im Rahmen des Förderkonzepts der Schule bietet die Fachgruppe Französisch der Hans-Ehrenberg-Schule regelmäßig folgende Lernstudios in der Sekundarstufe I an: Trainingskurs Französisch (Jg.7.1), Französisches Theater (Jg.7.2) sowie ein Lernstudio zum Erwerb des DELF-Zertifikates Niveau A2 (Jg.8/9.1). Für den Erwerb des Niveaus B1 und B2 werden Arbeitsgruppen eingerichtet.
In jedem Schuljahr nehmen Schülerinnen und Schüler nach einer schulinternen Ausscheidung am schulübergreifenden Lese- und Präsentationswettbewerb der weiterführenden Bielefelder Schulen teil. Außerdem werden Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen ermutigt und vorbereitend unterstützt.
Darüber hinaus wird alle zwei Jahre ein Fremdsprachenabend vorbereitet, bei dem Lerngruppe aller vier Fremdsprachen auf der Bühne der Aula ein buntes Programm gestalten.
Anlässlich des Deutsch-Französischen Freundschaftstages am 22.Januar finden regelmäßig besondere Aktivitäten wie der Verkauf französischer Spezialitäten, Ausstellungen oder die Teilnahme am Internetwettbewerb des Institut Français statt.
Aufgaben und Ziele des Fachs Französisch im Kontext des Schulprogramms
Der Unterricht im Fach Französisch an der Hans-Ehrenberg-Schule ist – in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Kernlehrpläne – auf die Vermittlung interkultureller Handlungsfähigkeit ausgerichtet.
Der Fremdsprachen- und damit auch der Französischunterricht sieht seine Aufgabe darin, die Schülerinnen und Schüler auf ein Leben in einem zusammenwachsenden Europa und einer zunehmend globalisierten Welt vorzubereiten, u.a. durch die Unterstützung bei der Entwicklung individueller Mehrsprachigkeitsprofile und die Ausbildung der interkulturellen Handlungsfähigkeit.
In diesem Zusammenhang hat die Teilnahme zahlreicher Schülerinnen und Schüler am jährlich stattfindenden Austausch mit der katholischen Privatschule St. Alyre in Clermont-Ferrand in der Auvergne einen hohen Stellenwert. Der Austausch trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen sowie Völkerverständigung und Toleranz zu verstärken.
Darüber hinaus erfahren einzelne Schülerinnen und Schüler aktive Unterstützung, wenn sie sich entschließen, als Gast an eine ausländische Schule zu gehen. Die Angebote des "Voltaire"-Programms des Deutsch-Französischen Jugendwerkes werden zwar nur von einzelnen Schülerinnen und Schülern wahrgenommen, dafür gibt es aber regelmäßige, formlose Besuche in beiden Richtungen.
Der Französischunterricht an der Hans-Ehrenberg-Schule leistet darüber hinaus Beiträge zum pädagogischen Konzept der Schule durch die stetige Arbeit an Konzepten zur Vermittlung von Lernstrategien und Lerntechniken, zum sozialen Lernen sowie zur individuellen Förderung.
Frankreichaustausch

Seit über 25 Jahren besteht der Schüleraustausch mit der Ursulinenschule St. Alyre im Herzen der Altstadt von Clermont-Ferrand. Bei uns nehmen jedes Jahr 20 bis 25 Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen an diesem Austausch teil. Für jeweils 10 Tage nehmen wir im Dezember unsere Gäste auf und fahren dann im April/Mai zum Gegenbesuch.
Mit dem Austausch sollen unsere teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit erhalten, in den direkten Kontakt mit der „frankophonen Sprachwelt“ zu treten und das Familien- und Schulleben unserer französischen Nachbarn direkt zu erfahren. Sie werden durch Ausflüge mit den Familien und der Schule die kulturellen und geografischen Besonderheiten der Auvergne kennen lernen. Die persönlichen Kontakte haben das Ziel, eine möglichst dauerhafte Beziehung zwischen den Austauschpartnern zu etablieren.
Die Begegnung mit den Austauschschülern in Frankreich wird langfristig im Unterricht vorbereitet. Bereits in den Klassen 7 und 8 werden Texte erarbeitet, in denen es um Reisen in und nach Frankreich, Schüleraustausch und Begegnungen mit Freunden anderer Nationalitäten geht. Die Schüler üben dort bereits, Mails, Briefe und Gebrauchstexte zu schreiben sowie Programme zu gestalten, und lernen die Besonderheiten des französischen Familienlebens und des Schulalltags kennen. So begegnet ihnen schon frühzeitig das notwendige Vokabular zum Kommunizieren in alltäglichen Situationen.
Durch den ersten persönlichen Kontakt mit den französischen Austauschpartnern im November/Dezember in Sennestadt werden Ängste vor dem Unbekannten ausgeräumt und einer freudigen Erwartung und einer gewissen Spannung Platz gemacht.
Die Austauschpartner werden in der Regel gemeinsam den Unterricht besuchen. Jeden Tag wird die deutsche Gruppe Gelegenheit haben, mit ihren begleitenden Lehrerinnen eine Stunde lang auftretende Probleme zu erörtern und zu lösen, Vorbereitungen auf die Ausflüge zu erleben, Rollenspiele und andere Kommunikationsübungen zu machen und ihre Aufgaben, besonders die Arbeit an einem individuellen Reisetagebuch, zu erledigen.
Nachmittags werden den deutschen Schülern Ausflüge in die Stadt Clermont mit Besichtigung der besonderen Sehenswürdigkeiten, Lichtbildervortrag über romanische Kunst in der Auvergne und ein Besuch des Themenparks Vulcania ermöglicht. Sicherlich werden auch die Familien am Wochenende versuchen, den Gastschülern die Schönheiten der Auvergne näher zu bringen.
Aufgrund der Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am „normalen“ Unterricht und am Familienleben ist ein intensiver Kontakt mit der Zielsprache gewährleistet. In Problemfällen können sie natürlich gelegentlich auf die englische Sprache ausweichen oder ihre Lehrerinnen, die ja auch in der Schule präsent oder telefonisch erreichbar sind, um Hilfe bitten.
Wir stellen immer wieder fest, dass es sich bei dem seit 22 Jahren durchgeführten Austausch zwischen Saint-Alyre und der Hans-Ehrenberg-Schule um einen gut funktionierenden Austausch handelt, aus dem sich dauerhafte Beziehungen und Freundschaften entwickelt haben, auch für die mittlerweile zweite beteiligte Lehrergeneration. Wiederholt haben Schülerinnen und Schüler, die in der Sekundarstufe I am Austausch teilgenommen haben, nach dem Abitur ein Jahr als Fremdsprachenassistentin oder -assistent in Saint-Alyre verbracht. Dabei haben sie meist die Gelegenheit genutzt, in Clermont-Ferrand zu studieren.
Die Französischlehrerinnen der Hans-Ehrenberg-Schule betrachten mit Sorge, dass in den letzten Jahren die Zahlen der deutsch lernenden Schüler in Frankreich zurückgehen, was für uns zur Folge hat, dass nicht alle unsere am Austausch interessierten Schüler berücksichtigt werden können. Umso mehr freuen wir uns über die wieder höhere Zahl von 23 Schülern in der Austauschgruppe in diesem Jahr. Da gleichzeitig die Zahl der Französischlernenden seit ein paar Jahren an unserer Schule deutlich ansteigt, sehen wir mit Optimismus und Vorfreude den nächsten Generationen von Austauschschülern entgegen: Vive l'amitié franco-allemande!